Was kostet ein Welpe? 

Zunächst kosten Welpen erst einmal viel Zeit!

Sie sind niedlich und man schaut ihnen stundenlang zu - auch wenn sie vielleicht nur schlafen. Wir beschäftigen uns mit ihnen, schmusen und spielen, zeigen ihnen die Welt, freuen uns über die ersten Schritte und jeden Fortschritt, den sie machen. Nach einer Weile, wenn die Mutter das nicht mehr tut, müssen die Hinterlassenschaften beseitigt werden, sie müssen regelmäßig gefüttert und wenn sie mal wieder alles unter Wasser gesetzt haben, müssen sie wieder trocken gelegt werden.
Wenn man mit ihnen in's Feld geht, ist jeder Grashalm interessant und muss dringend untersucht werden - akribisch untersucht. Für 50 Meter braucht man da schon mal eine Stunde...
Die Welpen mit vielen verschiedenen Situationen bekannt zu machen erfordert Zeit, Koodination und Organisation - und Freunde mit starken Nerven und großen Herzen!

Dann kosten Welpen eine Menge Nerven!
Wenn sie - wie erwähnt - den Welpenstall unter Wasser gesetzt haben, wenn sie in Deiner Tiefschlafphase mitten in der Nacht meinen, JETZT ist die richtige Zeit, um rumzutoben, wenn sie genau dann unter das Auto krabbeln, um dort in komatösen Tiefschlaf zu fallen, wenn man gerade dringend weg muss.

Und sie kosten Geld:
Schon vor der Geburt müssen die Elterntiere genau untersucht werden. Sie sollen keine Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie haben, sie sollen genetisch gesund sein und dem Rassestandart entsprechen. Dazu müssen der Tierarzt und Ausstellungen besucht werden.
Eine oder mehrere Untersuchungen und Blutentnahmen können notwendig sein, um den optimalen Deckzeitpunkt zu bestimmen, denn manchmal muss man sehr weit fahren, um zu dem Deckrüden zu kommen.
Eine Ultraschalluntersuchung drei bis vier Wochen nach der Bedeckung hilft, eine Trächtigkeit zu verifizieren. Sind nur ein oder zwei Welpen zu finden, kann es notwendig sein, eine Röntgenaufnahme kurz vor dem Geburtstermin zu machen, um zu sehen, ob die Köpfe der Welpen durch das Becken passen, oder ob ein Kaiserschnitt angezeigt ist.  

Schon vor der Geburt sollte die Hündin mit speziellem Futter gefüttert werden, das später auch für die Aufzucht der Welpen benutzt werden kann. Die Hündin muss entwurmt werden, ebenso wie die Welpen. Später werden die Welpen gechipt und geimpft.  

Wenn sie dann ein neues Zuhause gefunden haben, geht es weiter: ein Körbchen muss her - mindestens eines, und eine Leine, vielleicht auch mehrere, je nach Modegeschmack. Dazu passende Halsbänder, Futter- und Wassernapf als Grundausstattung. Die Möglichkeiten, dabei Geld auszugeben, sind unendlich!
Aber auch die Impfungen müssen bezahlt werden, regelmäßige Wurmkuren und Schutz gegen Zecken und Flöhe. Und es wäre auch sinnvoll, eine gute Welpenstunde und später einen Hundekurs zu besuchen.

In der ersten Zeit muss man regelmäßig und schnell mit dem ,neuen Familienmitglied raus. Verpasst man den Moment, weil man das Ende des Krimis nicht verpassen will, rächt sich das in Form von verunreinigtem Fußboden - und selten sind die Welpen so rücksichtsvoll, auf die Fliesen zu gehen. Der Perserteppich ist viel angenehmer, wenn hund sein Geschäft schon drinnen verrichten muss. Der Welpe muss vier bis fünf Mal am Tag gefüttert werden... Keine Chance für lange Abende fern von Zuhaus.
Dann sind da zernagte Schuhe - hätte man gleich wegstellen sollen - angekaute Möbel und auch beim Renovieren helfen die Kleinen gerne mal. Sie wollten doch schon lange eine neue Tapete - oder. 

Nein - ich will es Ihnen nicht ausreden, sich einen Hund anzuschaffen! Es gibt nichts schöneres!!!
Es ist jede gestörte Nachtruhe, jede einzelne wache Minute wert, die man mit "sinnvolleren" Dingen hätte verbringen sollen. Es ist so wunderschön, diese kleinen Wesen in's Leben zu begleiten, zu sehen, wie erwachsene, verständige Hunde, treue Freunde und souveräne Begleiter aus ihnen werden. Sie gehen mit uns durch dick und dünn und schenken uns mehr, als sie uns je kosten könnten! Also - eigentlich sind sie unbezahlbar!!!
Damit sie zu solchen Freunden werden können, geben wir uns alle erdenkliche Mühe und nehmen uns viel Zeit. Und das ist halt nicht für "billig" zu haben. Wenn seriös aufgezogene Rassehunde deutlich mehr kosten als Mischlinge oder importierte "Wühltischwelpen", dann liegt das daran, dass ihre Züchter - wenn sie das sind, und nicht nur Vermehrer - viel Zeit, Geld und Liebe darin investieren, ihnen einen guten Start in's Leben zu ermöglichen. Und das sollte AUCH etwas wert sein!